Landschaftsfotografie ist anspruchsvoller als man zunächst denkt. Nirgendwo anders ändern sich die Lichtverhältnisse so schnell wie draussen in der Natur. Als Landschaftsfotograf musst du stundenweise ausharren, und trotzdem ständig flexibel bleiben. Aber es lohnt sich, denn kaum ein anderes Genre in Fotografie schafft so viel Raum für Träume & Faszination.
Viele Landschaftsfotografen suchen sich in der Regel einen Bereich aus, dem sie treu bleiben und den sie immer weiter verfeinern. Dies liegt meistens einfach daran, dass jeder von uns bevorzugte Urlaubsziele hat und in einer bestimmten Landschaft lebt. Daher wirst Du bei mir eher Aufnahmen vom Wasser und nördlichen Landschaften finden, als Palmen und Berge. Damit die Motive aber nicht zu langweilig für Dich werden, hat Norbert meinen Fotobestand aus seinem Archiv etwas aufgestockt.
Landschaftsfotografie ist eine riesige Herausforderung: In den meisten anderen Bereichen der Fotografie – von Porträt bis Wildlife, von Makro über Street bis Party – hast du automatisch ein Hauptmotiv, um das sich das Bild dreht. Der Betrachter weiß, wo er hinschauen soll und ist interessiert an dem Motiv. Und so haben diese Bereiche zwar völlig andere Schwierigkeiten, das Motivproblem aber besteht hier nicht.
Was sollte man bei der Landschafttsfotografie beachten?
Du kannst den Blick des Betrachters gezielt auf bestimmte Punkte in deinem Foto lenken und durch die Nutzung des Goldenen Schnitts deinen Fotos das gewisse Etwas geben.
Dabei ist der Goldene Schnitt keine Zauberei. Du teilst dafür dein Bild einfach gedanklich in neun gleich große Rechtecke ein.
Du ziehst also vor deinem geistigen Auge zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien in deine Fotos ein.
Was machst du nun mit diesen Linien? Ganz einfach: Du platzierst wichtige Elemente deines Fotos auf diesen Linien und auf den Schnittpunkten dieser Linien.
Begib dich auf die Suche nach Spiegelungen. Diese findest du natürlich meistens dort, wo es Wasser gibt.
Wenn du also an einem klaren See fotografierst, dann schau dich mal genau um, ob sich nicht irgendwo eine tolle Spiegelung zeigt, die du für deine Fotos nutzen kannst.
Für das Fotografieren von Wasser wird auch empfohlen Polfilter zu benutzen, mit dem du Spiegelungen vermindern, aber auch wieder verstärken kannst.
Achte auch auf den Vordergrund.
Oft findest du dort nämlich etwas, das du in dein Foto einbauen kannst: Steine, Pflanzen, Menschen, Gegenstände – Die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Fotografierst du deine Fotos immer im Stehen und immer aus Augenhöhe? Dann solltest du mal ein paar andere Perspektiven ausprobieren. Geh in die Hocke, klettere auf einen Stein, leg dich hin.
Ein kleiner Wechsel der Perspektive kann gerade in der Landschaftsfotografie große Auswirkungen haben. Bei einem Perspektivwechsel wirst du schnell feststellen, dass du viele neue Motive entdeckst. Du kannst dich dabei auch mal mit der Makrofotografie auseinandersetzen.
Eine kleinere Blendenöffnung (größere f-Zahl wie f/8 oder höher) wird normalerweise verwendet, um eine größere Tiefenschärfe zu erreichen, so dass sowohl Vordergrund als auch Hintergrund scharf sind. Dies ist besonders wichtig in Landschaftsfotografie, um sicherzustellen, dass wichtige Elemente im Vordergrund und Hintergrund deutlich erkennbar sind.
Die Belichtungszeit variiert je nach Lichtverhältnissen vor Ort und ob du Bewegung einfangen möchtest. Für Landschaftsfotos, bei denen keine bewegten Elemente im Vordergrund stehen, kannst du eine längere Belichtungszeit verwenden, um mehr Licht einzufangen und eine bessere Bildqualität zu erzielen. Verwende bei Bedarf jedoch ein Stativ, um Verwacklungen zu vermeiden.
Wähle die niedrigstmögliche ISO-Einstellung, um Bildrauschen zu minimieren und die Bildqualität zu maximieren. In der Regel verwenden Landschaftsfotografen niedrige ISO-Werte wie ISO 100 oder 200, da sie normalerweise bei guten Lichtverhältnissen arbeiten können.
Wähle den Autofokus, um den Fokus auf das Hauptobjekt der Szene einzustellen, oder nutze den manuellen Fokus, um die volle Kontrolle über die Schärfe zu haben. In der Landschaftsfotografie wird oft der Hyperfokalabstand verwendet, um sicherzustellen, dass sowohl der Vordergrund als auch der Hintergrund scharf sind.
Wähle den Weißabgleich entsprechend den Lichtverhältnissen vor Ort. Für natürliche Landschaftsfarben solltest du den automatischen Weißabgleich oder die Einstellung für Tageslicht wählen. Experimentiere jedoch auch mit verschiedenen Weißabgleicheinstellungen, um die Stimmung und Atmosphäre deiner Fotos zu beeinflussen.
Wenn möglich, fotografiere im RAW-Format, um mehr Spielraum bei der nachträglichen Bearbeitung zu haben und die bestmögliche Bildqualität zu erzielen.